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Integration ist nichts für Feiglinge

Als Social Entrepreneur, die ihrem Herzen, ihrer Vision und ihren Ideen folgt, bin ich zusammen mit meinen Kolleginnen weiterhin überzeugt, das Richtige zu tun. Der erste Pilotdurchgang „Förderprogramm in Hotellerie und Gastronomie“ ist dank der grossartigen Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern sowie den vielen zahlreichen „Freunden von COURAGE YOUR WAY“ erfolgreich zu Ende gegangen.

Die Arbeit geht aber erst richtig los. Für mich war es ein sehr bewegendes und bewegtes Jahr mit vielen bunten und kunterbunten lebhaften und erlebnisreichen Erfahrungen. Zum Jahresbericht 2018. Nun freuen wir uns und sind auch ein ganz bisschen stolz, dass die ersten vier COURAGE YOUR WAY Studierenden bisher einen guten Eindruck hinterlassen haben, dass sie ihre Diplome und Arbeitszeugnisse erhalten haben und dass ein Lehrvertrag bereits unterschrieben wurde und wir aktiv auf der Suche nach weiteren Lehrbetrieben für den Sommer 2019 sind.

Der erste Durchgang war lehrreich und persönlich eine grosse Bereicherung. Wir haben viel gelernt, sei es über die Ausbildung an der „Swiss School of Tourism and Hospitality (SSTH)“ oder über die harte Bewährungsprobe in den Hotelbetrieben und der Gastronomie während des Praktikums in einer anspruchsvollen Wintersaison im Hotel Schweizerhof auf der Lenzerheide und im Valbella Inn Resort. Wir sind stolz auf Dinge, die wir gemeinsam mit allen Beteiligten bewegen konnten. Wir freuen uns, dass wir bereits die Zusicherung der SSTH erhalten haben, im August 2019 neue CYW/SSTH Studierende “einschulen” zu können. Zum SSTH Movie.

Das Wichtigste, was wir gelernt haben: Integration ist nichts für Feiglinge. Es braucht vor allem Zeit, Mut und Durchhaltewille, und ohne den Aufbau einer verlässlichen Beziehung ist die Aufgabe „ein schwerer Brocken“. Das Förderprogramm lief nicht ohne „Rumpeln“ ab, hatten wir es doch mit vier jungen Menschen aus drei unterschiedlichen Kulturkreisen zu tun. Höhen und Tiefen, Erfolge und Misserfolge, kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Tagesformen gehörten zum Alltag.

Wir stutzten und schmunzelten, wenn wir einem Praktikanten erklären mussten, dass Staubsaugen zu seinem Alltag gehöre. Eine Krankmeldung musste am ersten Tag durch ein Arztzeugnis erfolgen. Getreidearten sind vielfältiger als gedacht und mussten im Lagerraum schnell gefunden werden. Wie kann man die Wünsche der Gäste erfüllen, wenn man nicht einmal alle deutschen Begriffe des Angebots auf der Speisekarte kennt. Fragen über Fragen – und wer hat während der Hochsaison um Weihnachten schon Zeit, sie zu erklären? Da hieß es, allen Mut zusammennehmen, Augen zu und durch!

Mit der Absolvierung des Förderprogramms haben vier junge Flüchtlinge einen ersten großen Schritt getan. Der Weg in ein finanziell unabhängiges Leben bleibt spannend und anspruchsvoll.

Von Andrea Isler